Datum
15. Dez. 2020
Ort
Haurup
Herausgeber
OGE/GUD

Pressemitteilung

Erste Einspeisung von grünem Wasserstoff in das bestehende norddeutsche Gas-Fernleitungsnetz

Zum ersten Mal wird heute im schleswig-holsteinischen Haurup (Gemeinde Handewitt, Kreis Schleswig-Flensburg) grüner Wasserstoff, der auf Basis von regenerativ erzeugtem Windstrom in einem Elektrolyseur umgewandelt wurde, in das bestehende norddeutsche Fernleitungsnetz eingespeist.

Mit einem Prozentanteil von bis zu zwei Prozent wird der grüne Wasserstoff dem Gasfluss der DEUDAN-Leitung beigemischt. Dieser Wert ergibt sich aus den aktuell geltenden technischen Regelwerken. Die Leitung verläuft vom deutsch-dänischen Grenzübergangspunkt Ellund bis nach Quarnstedt in Schleswig-Holstein.

Für die Netzeinspeisung haben die DEUDAN-Anteilseigner Gasunie Deutschland Transport Services GmbH, Hannover, und Open Grid Europe GmbH, Essen, umfangreiche technische Voraussetzungen geschaffen. Dazu gehört die Errichtung einer Wasserstoffeinspeiseanlage (WSEA). Diese umfasst Mess- und Regeleinrichtungen, zwei voneinander unabhängige Verdichtereinheiten, die den Wasserstoff auf das Druckniveau der DEUDAN hochverdichten, sowie die Verlegung von zwei Anschlussleitungen mit einer Länge von je 75 Metern.

Anschlussnehmer ist Energie des Nordens GmbH und Co. KG, die den Elektrolyseur betreibt und für die Erzeugung des Wasserstoffs verantwortlich ist. Die Anlage zur Herstellung von Wasserstofferzeugung verfügt über die Leistung von einem Megawatt, erzeugt werden können hier 210 Normkubikmeter grüner Wasserstoff pro Stunde.

Die Nutzung überschüssiger Windenergie und deren Einspeisung in das bestehende Fernleitungsnetz sind ein zukunftsweisender Beitrag zur Kopplung der Sektoren Gas, Strom und Wärme. Die Wasserstoffeinspeisung in Haurup ist ein Baustein für die Errichtung einer bundesweiten Wasserstoff-Infrastruktur. Bis 2050 soll Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent werden. Hierbei spielt Wasserstoff eine wichtige Rolle. Zu dessen Transport wird Wasserstoffleitungsnetz benötigt, das zu 90 Prozent auf den bereits heute verfügbaren Gasnetzen aufgebaut werden kann.