
22. Apr. 2020
Essen
CIB, Enagás, Energinet, EBA, Fluxys Belgium, Gasunie, GRTgaz, ONTRAS, OGE, Snam, Swedegas, Teréga
Pressemitteilung
Studie "Gas decarbonisation pathways 2020–2050" vorgestellt
Neue „Gas for Climate“ Studie zeigt: Verbindliches Ziel von 10% erneuerbarem Gas sowie zukunftssichere Gasinfrastrukturen entscheidend für kosteneffiziente Dekarbonisierung
- Studie „Gas Decarbonisation Pathway 2020-2050“ skizziert Dekarbonisierungspfade für Gas im Zeitraum von 2020 bis 2050 und ermittelt Investitionsbedarf für den Ausbau von Wasserstoff und Biomethan.
- Herstellung von Biomethan, grünem und blauem Wasserstoff in großem Maßstab einschließlich dem Transport, der Speicherung und Verteilung über die bestehende Gasinfrastruktur ist für eine 55% Senkung der Emissionen in intelligenter Kombination mit erneuerbarem Strom bis 2030 enorm wichtig.
- Kopplung der Strom-, Gas- und Wärmenetze – durch besser koordinierte und integrierte Verknüpfung der Märkte und ihrer jeweiligen Infrastruktur – bietet größtmöglichen Gesamtnutzen für europäisches Energiesystem.
- European Green Deal kann Energiewende beschleunigen, indem er (i) bis 2030 eine 10% Gasversorgung aus erneuerbaren Quellen vorschreibt, (ii) den EU-weiten Handel und Transport von Biomethan und Wasserstoff ermöglicht und (iii) das EU-ETS stärkt.
Heute hat das Gas for Climate-Konsortium die von Guidehouse (vormals Navigant) erstellte Studie „Gas Decarbonisation Pathway 2020-2050“ vorgestellt. Sie untersucht den Übergang zum kostengünstigsten klimaneutralen Energiesystem bis 2050. Ein solches voll integriertes System wurde bereits in der von Gas for Climate im Jahr 2019 veröffentlichten Studie beschrieben.
Die neue Studie macht deutlich, dass es zusätzlicher Anstrengungen in der EU-Klima- und Energiepolitik bedarf, um Europa dem Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 näherzubringen. Im Mittelpunkt der Studie steht ein ehrgeiziges Szenario („Beschleunigter Dekarbonisierungspfad“). Dabei wird untersucht, welche Investitionen und Innovationen erforderlich sind, um bis 2030 eine 55% Senkung der Treibhausgasemissionen sowie bis 2050 das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Der European Green Deal kann diese Entwicklungen unterstützen und durch folgende Maßnahmen die Senkung der Emissionen beschleunigen, nachhaltige Arbeitsplätze in der EU schaffen und First-Mover-Vorteile für die EU-Industrie sichern:
- 1. Anpassung des EU-Rechtsrahmens, um die Gasinfrastruktur in einem integrierten Energiesystem zukunftssicher zu machen. Ihr kommt bei der nachhaltigen und kosteneffizienten Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft eine Schlüsselrolle zu.
- 2. Förderung der Herstellung von Biomethan und Wasserstoff durch eine verbindliche Quote von 10% Gas aus erneuerbaren Quellen bis 2030.
- 3. Förderung des grenzüberschreitenden Handels und Transports von Wasserstoff und Biomethan, Klärung der Marktregeln für grünen und blauen Wasserstoff sowie des Wasserstofftransports. Dabei wird ein gut funktionierendes Herkunftsnachweissystem von entscheidender Bedeutung sein.
- 4. Schaffung von Anreizen für die Nachfrage von Wasserstoff und Biomethan durch Stärkung und Ausweitung des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) in Verbindung mit gezielten und zeitgebundenen Differenzkontrakten.
Dazu die CEOs der zwölf Gas for Climate-Mitglieder: „In einer Zeit beispielloser Herausforderungen im Gesundheitswesen und wirtschaftlichen Drucks müssen Klimaschutz und wirtschaftliche Erholung Hand in Hand gehen. Angesichts der aktuellen Krise sollten die erforderlichen Konjunkturpakete der EU und der Mitgliedstaaten auch als dreifache Chance für Europa betrachtet werden. Über die Schaffung von Wirtschaftswachstum hinaus können die Konjunkturpakete die Energiewende beschleunigen und nachhaltige Arbeitsplätze schaffen. Unsere neue Studie zeigt, wie eine kosteneffiziente und stabile Integration von Energiesystemen gelingen kann. Wir unterstützen den Übergang zu einer ausschließlich auf erneuerbaren Energien beruhenden Energieversorgung. Dabei kommt Biomethan und grüner Wasserstoff in einer intelligenten Kombination mit erneuerbarem Strom sowie der gut ausgebauten europäischen Infrastruktur eine wichtige Rolle zu. Wir erkennen außerdem an, dass blauer Wasserstoff zur Dekarbonisierung beitragen kann und legen dar, wie Biomethan in Kombination mit CCS negative Emissionen realisieren kann.“
Die Studie Gas Decarbonisation Pathways 2020-2050 kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://www.gasforclimate2050.eu/publications