Datum
26. Jan. 2021
Ort
Europa
Herausgeber
Enagás, Energinet, Fluxys Belgium, Gasunie, GRTgaz, NET4GAS, OGE, ONTRAS, Snam, Swedegas, Teréga, Guidehouse

Pressemitteilung

Gas for Climate fordert mit neuem Grundsatzpapier bis 2030 ein verbindliches Ziel von 11% für erneuerbare Gase

  • In einem neuen Grundsatzpapier spricht sich Gas for Climate dafür aus, bis 2030 11% des in der EU verbrauchten Gases aus erneuerbaren Quellen zu decken.
  • Das verbindliche Ziel soll Eingang in die EU-Richtlinie für erneuerbare Energien finden. Es umfasst zwei Unterziele: 8% für nachhaltiges Biomethan sowie 3% für erneuerbaren Wasserstoff.
  • Gas for Climate setzt auch 2021 seine Unterstützung der EU-Politik mit neuen Analysen zu Wasserstoff und Biomethan fort.  

Heute hat das Gas for Climate-Konsortium ein Grundsatzpapier veröffentlicht, das anhand von Analysen darlegt, warum ein 11%-Ziel für erneuerbare Gase notwendig ist, um die von der EU bis 2030 angestrebte Senkung der Treibhausgasemissionen um 55% zu erreichen. Das Grundsatzpapier folgt auf die im vergangenen Jahr erstellte Studie Gas for Climate Gas Decarbonisation Pathways 2020-2050. Diese hatte aufgezeigt, dass der für das Erreichen der EU-Klimaziele wichtige Ausbau von Biomethan und grünem sowie blauem Wasserstoff zusätzlicher politischer Maßnahmen bedarf. Das vorliegende Papier stellt nunmehr Biomethan und grünen Wasserstoff in den Mittelpunkt und macht deutlich, dass im Vergleich zu blauem Wasserstoff für den Ausbau dieser beiden erneuerbaren Gase noch weitere Anreize erforderlich sind.  

Um eine schnellere, konsequente Markteinführung von grünem Wasserstoff und Biomethan in der EU zu gewährleisten, wird das definierte 11%-Ziel durch zwei verbindliche Unterziele für beide Gase konkretisiert. Demnach sollen bis 2030 mindestens 8 % des in der EU verbrauchten Gases Biomethan und mindestens 3 % grüner Wasserstoff sein. Die Unterziele tragen dem Umstand Rechnung, dass Biomethan bereits heute kommerziell verfügbar und auf nachhaltige Weise skalierbar ist, während die Produktion von grünem Wasserstoff erst im Verlauf der 2020er Jahre weiter ausgebaut werden kann. Die 3%-Forderung entspricht dem Ziel der Europäischen Kommission, mindestens 40 GW an Elektrolyseur-Kapazität in der EU zu schaffen. Ein verbindliches Ziel für erneuerbare Gase würde dazu beitragen, die Produktionskosten von Biomethan und grünem Wasserstoff in den 2020er Jahren nach und nach zu senken. Langfristig könnten so die europäischen Dekarbonisierungsziele zu den niedrigsten gesellschaftlichen Kosten erreicht werden. Laut Gas for Climate soll das EU-weite Ziel auf verbindliche nationale Ziele heruntergebrochen werden.  

Das Grundsatzpapier zu erneuerbaren Gasen ist das erste in einer Reihe von Veröffentlichungen, die für 2021 geplant sind. Gas for Climate setzt derzeit verschiedene neue Maßnahmen um. Dazu zählen die Gründung einer Europäischen Biomethan-Allianz sowie eine neue H2-Bedarfsanalyse.

 

Gas for Climate expandiert und stellt neue Vorsitzende vor

Zur Unterstützung der Vision und Ziele des Gas for Climate-Konsortiums für 2021 ist der griechische Fernleitungsnetzbetreiber DESFA der Initiative beigetreten, die nunmehr Mitglieder aus insgesamt 9 EUMitgliedsstaaten umfasst. Die neue Vorsitzende, Marie-Claire Aoun, Leiterin Institutionelle Beziehungen von Teréga, betont: „Ich bin dankbar, dass DESFA zu Beginn eines in der EU entscheidenden Jahres für erneuerbare und CO2-arme Gase unserem Konsortium beitritt. In dieser dynamischen Zeit ist es für mich eine Ehre, den Vorsitz der Gas for Climate-Initiative zu übernehmen. Wir werden auch weiterhin mit Vorschlägen und Analysen dazu beitragen, bis 2050 die CO2-Neutralität in der EU zu den geringsten gesellschaftlichen Kosten zu erreichen."