Datum
13. Okt. 2021
Ort
Madrid
Herausgeber
Enagás, Danish Gas Center, Gassco, Gasunie, GERG, GRTgaz, Medgaz, National Grid, Open Grid Europe, Snam, Storengy, Sedigas, Synergrid und Uniper

Pressemitteilung

Projekt unter der Leitung von 14 europäischen Gasinfrastrukturbetreibern und -verbänden fördert neue Technologien zur Senkung von Methanemissionen

  • Das unter der Federführung der GERG sowie Enagás durchgeführte Projekt, an dem sich 14 europäische Gasinfrastrukturbetreiber und -verbände beteiligen, zielt darauf ab, das Wissen über neue Technologien zur Bestimmung und signifikanten Senkung von Methanemissionen in Midstream-Infrastrukturen gezielt zu verbessern und diese einzusetzen. 
  • Im Rahmen der Initiative wurden in der vergangenen Woche Blindversuche mit kontrollierter Freisetzung in Spanien erfolgreich durchgeführt.

Die Europäische Gasforschungsgruppe (GERG) hat ein einzigartiges Forschungsprojekt zur Erprobung besonders vielversprechender Technologien zur Bestimmung von Methanemissionen in Midstreamgeschäft an Anlagenstandorten gestartet und bekräftigt damit die zentrale Rolle von Gasinfrastrukturen bei der Energiewende.

Das Projekt wird vom spanischen Fernleitungsnetzbetreiber Enagás koordiniert und von Bureau Veritas als Feldkoordinator begleitet. Daneben sind weitere 13 europäische Gasinfrastrukturbetreiber und  -verbände beteiligt: Danish Gas Center, Gassco, Gasunie, GERG, GRTgaz, Medgaz, National Grid, Open Grid Europe, Snam, Storengy, Sedigas, Synergrid und Uniper.  

Die Initiative steht im Einklang mit dem Ziel der Europäischen Kommission, bis Ende 2021 Rechtsvorschriften zur genaueren Quantifizierung und Senkung der Methanemissionen im Energiesektor zu erarbeiten. 

 

Daneben unterstützt das Projekt europäische Energieunternehmen bei der Erlangung des sogenannten OGMP 2.0 Gold Standards. Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Initiative, die vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) koordiniert wird. Mit dieser Arbeit wird aufgezeigt, welche Anstrengungen im Midstream-Geschäft unternommen werden, um Methanemissionen besser zu quantifizieren und auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse zu senken. 

Für die Energiewirtschaft ist die Minimierung der Methanemissionen eine Möglichkeit, kurzfristig einen aktiven Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels zu leisten, die Umsetzung von Selbstverpflichtungen zu beschleunigen und den ökologischen Wert von Erdgas und Gasinfrastruktur weiter zu steigern. Die Gasgesellschaften fühlen sich mehr denn je den Zielen des Green Deals der EU verpflichtet. Das Projekt ist ein strategisches Vorhaben, das dazu beitragen soll Methanemissionen angemessen zu quantifizieren und somit weiter zu senken. 

Neue Top-Down-Technologien 

Das Projekt soll den Teilnehmern weitere Kenntnisse darüber vermitteln, wie neue Top-Down- und Standorttechnologien zur genaueren Bestimmung von Emissionen genutzt werden können. In der Regel verfolgt die Gaswirtschaft bei der Erkennung und Quantifizierung von Methanemissionen einen Bottom-Up-Ansatz. Der Top-down-Ansatz kann umfassende Informationen über die Emissionen an einem Standort oder in einer Region liefern. Dagegen betrachtet der Bottom-up-Ansatz primär einzelne Emissionsquellen und Anlagen.  

Für die Blindtests wurden anhand der Ergebnisse eines früheren GERG-Projekts unter Leitung des Forschungs- und Innovationszentrum für Energie der GRTgaz (RICE) die vielversprechendsten Technologien ausgewählt. Hier war eine Studie zum Stand der Technik von Technologien auf Standortebene erarbeitet worden. 

Im Rahmen des vorliegenden Projekts wurde in der vergangenen Woche das Verhalten von 12 verschiedenen Spitzentechnologien (9 Top-down- und 3 Bottom-up-Technologien), darunter feste und mobile Plattformen, einer Prüfung unterzogen, um ihre Genauigkeit und Zuverlässigkeit bei der Quantifizierung von Methanemissionen zu bestimmen. 

Die Blindtests mit kontrollierten Freisetzungen wurden an Standorten der Enagás-Infrastruktur in Spanien mit unterschiedlichen Durchflussmengen erfolgreich durchgeführt. Gegenstand der nächsten Projektphase sind LNG-Wiederverdampfungsterminals, Untertage­speicher und Verdichterstationen in verschiedenen europäischen Ländern. Dabei sollen einige der Spitzentechnologien, auf ihr Verhalten in echten Anlagen geprüft werden. 

Mitglieder des Beirats

Für das Projekt wurde ein Beirat eingerichtet, der den Umfang und das Testprogramm validiert und die Ergebnisse über­prüft. Dieser setzt sich aus international anerkannten Fachleuten aus Behörden und Institutionen, Hochschulen, der Industrie und Organisationen der Zivilgesellschaft zusammen.

Das Projekt umfasst darüber hinaus eine unabhängige Ergebnisanalyse durch das französische Labor LSCE, auf deren Grundlage ein Bericht und eine wissenschaftliche Veröffentlichung erstellen werden. Daneben soll eine Reihe von Empfeh­lungen zu den besten verfügbaren Technologien für Midstream-Anlagen erarbeitet werden. Diese sollen in einer weiteren Projektphase bei Messungen an Midstream-Anlagen zum Einsatz kommen.