21. März 2025
Essen
OGE
Pressemitteilung
Zentrale Verbindungsleitung der Wasserstoffwirtschaft von Nord nach West
Nordsee-Ruhr-Link I verläuft von Wilhelmshaven bis Dykhausen. Projekt erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Gasnetzbetreiber Open Grid Europe GmbH (OGE) aus Essen plant den Bau des Nordsee-Ruhr-Links I (NRL I) von Wilhelmshaven bis Dykhausen. Diese Leitung ist Teil des im Oktober 2024 von der Bundesregierung und Bundesnetzagentur genehmigten Wasserstoff-Kernnetzes. OGE stellte in einer Eigentümerversammlung und auf einem anschließenden Dialogmarkt in Jever das Projekt, welches 2027 laut Kernnetz fertiggestellt und in Betrieb gehen soll, der Öffentlichkeit erstmalig vor.
Der ca. 21 km lange Abschnitt Nordsee-Ruhr-Link I, der einen Rohrdurchmesser von 1400 mm haben und für 100 bar ausgelegt sein soll, gehört zum Nordsee-Ruhr-Link, welcher zusammen mit der Wilhelmshaven-Küstenlinie (WKL) zukünftig den Norden Deutschlands mit dem Westen Deutschlands für den Transport von Wasserstoff verbindet. Sie stellen zusammen die zentralen Verbindungsleitungen für die deutsche Wasserstoffwirtschaft von Nord nach West dar und schließen nicht nur an den Nord-Importkorridor an, sondern binden auch entlang des Trassenverlaufs nationale Produzenten und Abnehmer von Wasserstoff an. Der Nordsee-Ruhr-Link I startet an der Gas-Druck-Regel-Messanlage in Wilhelmshaven (Voslapper Groden) und schließt damit an die gleichzeitig zu errichtende Wilhelmshaven-Küstenlinie an. „Laut Kernnetz ist die Fertigstellung und Inbetriebnahme des NRL I für Ende 2027 vorgegeben. Hiernach richten wir auch unsere Planungen, nach deren derzeitigem Stand wir im 4. Quartal 2026 in die Bauphase starten“, erklärt der technische Projektleiter Franz-Josef Kißing. Die Besonderheit des NRL I ist die weitestgehende Parallellage zur Wilhelmshavener Anbindungsleitung (WAL), die OGE 2022 im Auftrag der Bundesregierung und der Bundesnetzagentur baute, um die Versorgungssicherheit von Deutschland mit Erdgas im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu sichern. „Wir haben im Zuge des Baus der WAL gemerkt, welchen starken Partner wir mit den Menschen aus Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund an unserer Seite haben. Mit dem Bau des Nordsee-Ruhr-Links schreiben diese Regionen wieder Energiegeschichte“, sagt Franz-Josef Kißing, der mit seinem Team ebenfalls 2022 zuständig für den Bau der WAL war.
Auch wenn die Region OGE bereits kennt, ist es Franz-Josef Kißing und seinem Team wichtig, frühzeitig in den Dialog mit den Menschen aus der Region zu kommen. Dafür führte das Projektteam eine Eigentümerversammlung und einen Dialogmarkt im Schützenhof in Jever durch. Eine Einladung zu der Eigentümerversammlung erhielten nur die Eigentümer, deren Flächen von dem Leitungsbauprojekt tangiert sind. „Die Veranstaltung ist bewusst nur für die Eigentümer, die hier die Möglichkeit haben, das Projekt kennenzulernen und ihre Fragen zu stellen“, erläutert Frank Teiber, Leiter Liegenschaften und Rechtserwerb bei OGE. Der Dialogmarkt im Anschluss ist ein offenes Format, wo sich die interessierte Öffentlichkeit auf Infotafeln und im Gespräch mit den Fachleuten von OGE zu dem Projekt NRL I informieren konnten. Auch gab es einen ersten Ausblick auf den derzeit geplanten Trassenverlauf, wobei dieser erst wirklich final mit dem Planfeststellungsbeschluss feststeht. „Wir befinden uns aktuell in den Vorbereitungen der Antragsunterlagen für das Planfeststellungsverfahren und möchten noch in diesem Jahr einreichen, damit wir auch die Vorgaben des Kernnetzes hinsichtlich der Fertigstellung der Leitung bis Ende 2027 einhalten können“, sagt Franz-Josef Kißing.
Insgesamt zieht das Projektteam ein positives Fazit zu der Dialogveranstaltung. „Wir haben sehr gute Gespräche geführt, konnten Fragen beantworten und auch Punkte für uns aufnehmen, die für unsere weiteren Abläufe wichtig sind“, so Franz-Josef Kißing. Nun bereiten er und sein Team die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren weiter vor, damit der NRL I wie vom Kernnetz vorgegeben 2027 in den Betrieb gehen kann.