Gemeinsam ins Gespräch kommen, Fragen stellen dürfen und Antworten bekommen. So lassen sich die Dialogveranstaltungen zu den OGE-Leitungsbauprojekten kurz beschreiben. Für die Leitungsabschnitte Nordsee-Ruhr-Link I und III, die durch Niedersachsen verlaufen, fanden diese Dialogveranstaltungen jüngst statt – mit einem durchweg positiven Fazit: Die Veranstaltungen erfreuten sich einer hohen Resonanz und waren geprägt von guten, konstruktiven Gesprächen zwischen den Eigentümern, Pächtern, Bewirtschaftern sowie der interessierten Öffentlichkeit und den OGE-Fachleuten aus den Projekten.

Dialogveranstaltungen – das steckt dahinter
Eigentümer, deren Fläche durch ein Leitungsbauprojekt tangiert werden, erhalten im öffentlich-rechtlichen Planfeststellungsverfahren die Möglichkeit zur Abgabe einer Stellungnahme. OGE setzt mit einem gemeinsamen Dialog früher an und lädt im Vorfeld zur Einreichung der Planfeststellungsunterlagen bei den zuständigen Genehmigungsbehörden die Eigentümer zu einer Eigentümerversammlung ein. Hierzu können die Eigentümer auch ihre Pächter und Bewirtschafter mitnehmen oder die Einladung an diese weiterleiten. Die Eigentümerversammlung ist ein geschlossenes Format, zu dem nur die geladenen Eigentümer/ Pächter/ Bewirtschafter Zutritt haben. Hier stellen die Projektleitung sowie die Kolleginnen und Kollegen der beteiligten Fachabteilungen das Projekt vor und stehen für Fragen zur Verfügung.
Bewährt hat sich die Kombination von Eigentümerversammlung und einem anschließenden Dialogmarkt, der für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich ist. Auf Informationstafeln und im Gespräch mit den Fachkolleginnen und -kollegen von OGE können Fragen gestellt und Antworten bekommen werden. Ziel dieser Dialogveranstaltungen ist es, eine frühzeitige Kommunikation sowie einen konsequenten Dialog mit den Menschen in den Regionen der Leitungsbauprojekte aufzubauen und erste Fragen klären zu können.
Nordsee-Ruhr-Link I: Bekannte Gesichter in Jever getroffen
Der Nordsee-Ruhr-Link reicht von Wilhelmshaven bis nach Wettringen und bildet eine der zentralen Transportrouten für die zukünftige deutsche Wasserstofftransportinfrastruktur. Er soll die Wasserstoffmengen aus der nördlichen Küstenregion bis in den Nordwesten Deutschlands transportieren und gehört zum Wasserstoff-Kernnetz, welches im Oktober 2024 von der Bundesregierung und der Bundesnetzagentur verabschiedet wurde. Der Nordsee-Ruhr-Link I (NRL I) und der Nordsee-Ruhr-Link III (NRL III) sind Leitungsabschnitte des Nordsee-Ruhr-Links.
Der Nordsee-Ruhr-Link I schließt an die Wilhelmshaven-Küstenlinie (WKL) an und verläuft bis Dykhausen auf rund 21km. Die Besonderheit dieses Leitungsabschnitts: Er liegt zu 98% in Parallellage zur Wilhelmshavener-Anbindungsleitung (WAL), die OGE 2022 baute. Dieser Umstand prägte auch die Dialogveranstaltung zum NRL I. Es gab ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern unter den Eigentümern, Pächter und Bewirtschaftern und den Menschen aus der Region. Das Projektteam, welches 2022 die WAL realisierte, ist auch zuständig für den NRL I.
„Die Menschen kennen uns hier. Sie wissen, was sie von uns erwarten können, und wir wissen, welchen starken Partner wir mit den Menschen aus der Region an unserer Seite haben“,
erklärt der technische Projektleiter des NRL I Franz-Josef Kißing. Die Veranstaltung erfreute sich guter Resonanz, sowohl in der Eigentümerversammlung als auch bei dem anschließenden Dialogmarkt. Die Gespräche verliefen harmonisch und sehr konstruktiv.
Nordsee-Ruhr-Link III: Sieben Veranstaltungen von Bunde bis Emsbüren
Der Nordsee-Ruhr-Link III ist der 122 km lange Leitungsabschnitt von Bunde bis ins westfälische Wettringen des Nordsee-Ruhr-Links. Er durchläuft die Gebiete Bunde, Emsland und Grafschaft Bentheim. Aufgrund der Länge dieses Leitungsabschnitts führte das Projektteam sieben Veranstaltungen durch. Jeweils eine in Geeste, Wietmarschen, Emsbüren, Rhede, Dörpen/Heede, Haren und Bunde. Insgesamt konnten sich 650 Menschen durch die Veranstaltungen über das Leitungsbauprojekt informieren. „Wir möchten die Menschen so früh wie möglich über unser Projekt informieren und sie dort abholen, wo sie gerade stehen. Deswegen haben diese Veranstaltungen auch eine hohe Relevanz in der Kommunikation des Leitungsbauvorhabens“, erläutert Frank Teiber, Leiter Liegenschaftsrecht und Rechtserwerb. NRL III-Projektleiter Michael Stroetmann zieht ein positives Fazit im Anschluss der sieben Veranstaltungen:
„Wir freuen uns, dass die Menschen aus der Region unsere Veranstaltungen so gut angenommen haben und wir sehr viele gute Gespräche führen und Fragen klären konnten. Ebenso haben wir wertvolle Erkenntnisse mitnehmen können, die hilfreich für den weiteren Projektverlauf seien können.“
An allen Veranstaltungen bestand für die Eigentümer auch die Möglichkeit sich bei den Kolleginnen und Kollegen aus der Trassenplanung über den aktuellen Stand der Planungen zum späteren Trassenverlauf zu informieren und die individuelle Betroffenheit zu besprechen. Der finale Trassenverlauf steht allerdings erst mit Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses fest. Dies gilt für jedes Leitungsbauprojekt bei OGE.
Sowohl der Nordsee-Ruhr-Link I als auch der Nordsee-Ruhr-Link III befinden sich aktuell in der Vorbereitung der Antragsunterlagen auf Planfeststellung. Nach den derzeitigen Planungen möchten die Projektteams die Unterlagen noch in diesem Jahr beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) einreichen. Der NRL III verläuft zudem bis ins westfälische Wettringen. Hierfür ist die Bezirksregierung Münster die zu genehmigende Behörde. Eine Dialogveranstaltung findet für diesen Abschnitt des NRL III noch im Mai statt. Auch hier möchte das Projektteam die Unterlagen nach derzeitigem Planungsstand noch in diesem Jahr einreichen.