Datum
19. Sept. 2022
Ort
Essen
Herausgeber
OGE & VGT

Pressemitteilung

CO2 neutraler Kraftstoff aus Rest- und Abfallstoffen – Vier Gas Transport gründet Betreibergesellschaft bioplus LNG

Die Vier Gas Transport GmbH (VGT) investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in eine Verflüssigungsanlage für Bio-LNG. Diese soll in Röthenbach an der Pegnitz (Bayern) entstehen und Ende 2024 in Betrieb gehen. Die Kapazität der Anlage ist auf 50.000 Tonnen Bio-LNG pro Jahr ausgelegt, dieses soll später im LKW-Verkehr Anwendung finden.

„Dieses Vorhaben passt ideal zu unserer strategischen Ausrichtung,“ so Christine Wilinski, Geschäftsführerin der VGT, „da wir hiermit den Weg zu einer umweltfreundlichen Energiewirtschaft und Mobilität mitgestalten, indem wir den Einsatz grüner Gase fördern.“ Dr. Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung der OGE, ergänzt: „Die Biomethan Verflüssigungsanlage in Röthenbach leistet einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors und zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele in Deutschland und der EU. Bio-LNG ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung dieses Vorhabens.“

Bio-LNG stärkt die Diversifikation im Kraftstoffmarkt. Das für die Verflüssigung genutzte Biomethan stammt ausschließlich aus Deutschland und wird vorwiegend aus Rest- und Abfallstoffen gewonnen. Hierdurch wird auch ein Beitrag zur umweltfreundlichen Land- und Abfallwirtschaft geleistet und die Nitratbelastung des Grundwassers verringert.

Unterzeichnung des Verflüssigungsvertrags zwischen bioplus LNG vertreten durch ihre Geschäftsführung Christine Wilinski und Michael Kranich und GasCom vertreten durch Norbert Scholz geschäftsführender Gesellschafter und Matthias Hoffmann stellvertretender technischer Geschäftsführer.

Die VGT hat für die Umsetzung des Projektes die Gesellschaft bioplus LNG gegründet. Fernleitungsnetzbetreiberin OGE, Tochter der VGT, soll aufgrund ihrer technischen Expertise die Anlage planen und später auch technisch betreiben. OGE stellt ebenfalls den Transport des Biomethans für die Anlage über das deutsche Fernleitungsnetz sicher.

Mit der Investitionsentscheidung der VGT für die Anlange wurde ein langfristiger Vertrag mit der GasCom Equipment GmbH geschlossen. GasCom wird dadurch ihr Geschäft entlang der LNG-Wertschöpfungskette weiter ausbauen und die Belieferung ihres LNG-Tankstellennetzes mit klimaneutralem Kraftstoff sicherstellen.

Durch die Verflüssigung von Biomethan zu Bio-LNG wird die volumenbezogene Energiedichte 600-mal größer, was zu einem leistungsstarken Energieträger führt. Das in der Anlage verflüssigte Bio-LNG wird als Kraftstoff genutzt. Mit der Produktionsmenge können etwa 180 Millionen LKW-Kilometer zurückgelegt werden. Dies entspricht rund 4.500 Fahrten um den Äquator. Durch die positive Klimabilanz des Kraftstoffes können jährlich über 400.000 Tonnen CO2-Äquivalente gegenüber konventionellem Dieselkraftstoff eingespart und die Belastungen durch Lärm (-50%), Stickoxide (-70%) und Feinstaub (-95%) erheblich reduziert werden.

Bio-LNG ist flüssig und ungiftig. Es entsteht bei der Kondensierung von Biomethan bei einer Temperatur von -162 Grad °C. Biomethan wird beispielsweise aus der Vergärung von biogenen Abfallstoffen erzeugt und kann nach Aufbereitung in das Gasnetz eingespeist und zu Bio-LNG verflüssigt werden.