Datum
25. Juli 2024
Ort
Krummhörn/Essen
Herausgeber
OGE

Pressemitteilung

KRUH2 – Wasserstoffzukunft startet in der Krummhörn

Feierliche Fertigstellung und Inbetriebnahme mit Minister Olaf Lies

Mit dem Projekt KRUH2 auf dem Gelände der Verdichterstation des Gasnetzbetreibers OGE wird die Nutzung von Wasserstoff praktisch umgesetzt. Der Betrieb zeigt eindrucksvoll wie die Sektorenkopplung, also die Verbindung von Strom-, Wärme- und Gasnetzen sowie der Mobilität, für die Energieversorgung in Deutschland funktioniert. Gemeinsam mit Olaf Lies, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung des Landes Niedersachsen und Hilke Looden, Bürgermeisterin der Gemeinde Krummhörn sowie weiteren geladenen Gästen aus Politik, Gesellschaft und Unternehmen feiert OGE die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Projekts, für dessen Realisierung das Land Niedersachsen eine Fördersumme von rund 2,8 Millionen Euro aus den Mitteln zur Förderung von Pilot- und Demonstrationsprojekten zur Verfügung gestellt hat.

 

Gefördertes Pilotprojekt mit Vorzeigecharakter

Entstanden ist die Idee zu KRUH2 im Jahr 2019. In der Krummhörn bestehen Überkapazitäten regenerativ erzeugten Stroms, insbesondere aus der Windenergie im On- und Offshore Bereich. Beste Grundlage, um aus diesen Überkapazitäten grünen Wasserstoff herzustellen, einen geschlossenen Wasserstoffkreislauf aufzubauen und mit diesem die Verdichterstation von OGE unterstützend zu versorgen. “KRUH2 ist ein Realbetrieb mit Vorzeigecharakter. Hier in der Krummhörn, wo insbesondere die Windkraft ein großes Potenzial an regenerativen Energien bereithält, demonstriert das Projekt die Sektorenkopplung. Hier konkret zur Eigenversorgung unseres technischen Betriebes in der Wärmeversorgung und der Mobilität“, beschreibt Dr. Thomas Hüwener, Sprecher der Geschäftsführung von OGE, das Wasserstoffprojekt.

Wirtschaftsminister Olaf Lies zeigt sich beeindruckt: „Mit diesem Projekt veranschaulicht OGE die Zukunft unserer Energieversorgung. Und es ist kein Zufall, dass solche Projekte hier in Niedersachsen entwickelt werden. Erst vergangene Woche haben wir in Berlin gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Förderung von 10 Wasserstoff-Großprojekten bekannt gemacht. Bund und Land investieren hier 1,3 Milliarden Euro. Niedersachsen hat die Chance, zu einem der bedeutendsten Wasserstoff-Erzeuger in Europa zu werden. Und genau hier ist KRUH2 ein Projekt, das jetzt und auch zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Erreichung der Klimaziele in Deutschland leistet. Denn OGE zeigt hier Lösungen zu einer der ganz wichtigen Fragen, nämlich: Wohin mit nicht verbrauchtem Windstrom.“

Das Herzstück der Anlage bildet der 1 Megawatt Elektrolyseur. „Dieser kann ca. 210 Nm³ /h Wasserstoff herstellen. Das entspricht 18 bis 19 kg Wasserstoff pro Stunde oder anders gesagt: drei Tankfüllungen eines PKW“, erklärt Projektleiter Harald Beek. Gemeinsam mit seinem Team zeigt er sich für die Realisierung der innovativen Idee von KRUH2 verantwortlich. Der produzierte Wasserstoff wird auf der Verdichterstation zwischengespeichert sowie genutzt. Für die Speicherung stehen zwei Druckbehälter mit einem nutzbaren Speichervolumen von jeweils 1000 Nm³ zur Verfügung.

Zu KRUH2 gibt es zudem einen „digitalen Zwilling“ um die Wasserstoffwertschöpfungskette dauerhaft zu optimieren. Echtzeitdaten der technischen Anlage kombiniert mit Strommarktdaten und Trends ermöglichen eine Produktionsplanung mit verbesserten Herstellungskosten. Dies führt zu einer signifikanten Reduzierung der Herstellungskosten für Wasserstoff. Auf dieser Grundlage nutzt OGE den Wasserstoff neben der Wärmeversorgung auch für die Mobilität. Die betriebseigene Tankstelle versorgt drei Wasserstofffahrzeuge, die für den Betrieb zur Verfügung stehen.

“KRUH2 ist nicht nur ein Projekt, welches die Energiewende hier vor Ort erlebbar macht. Vor allem ist es das Ergebnis des innovativen und vorrausschauenden Denkens unserer Mitarbeitenden. Das Team hat hier in der Krummhörn die Möglichkeiten erkannt und mit Know-how und großem Engagement KRUH2 entwickelt”, sagt Dr. Thomas Hüwener.